Erzherzog Leopold, Landesfürst von Tirol, begann 1629 mit dem Bau der Sperrfeste zum Schutz der Nordgrenze von Tirol anlässlich des Dreißigjährigen Krieges. Als er starb, setzte seine Witwe Claudia von Medici die Bauarbeiten fort und beendete diese 1633. Die Festungswerke verliefen vom Kalvarienberg quer über das Tal, am heutigen Gemeindehaus vorbei zum Platt und lagen größtenteils an dem rechten Isarufer, nördlich der damaligen Landesgrenze, in der Mitte des heutigen Dorfes. Diese Festung blieb aber von Kriegswirren großteils verschont. Unter Maria Theresia und später von ihrem Sohn Josef II. wurde die Festung ausgebaut und 1792 als Hautpfestung mit Vorwerken vollendet. Während der Tiroler Freiheitskämpfe 1809 wurde ein Großteil der Festung zerstört und blieb fortan nur mehr in Trümmern liegen. Beim früheren Zollamt sieht man noch zu beiden Seiten der Isar die Ruinen eines einst gewaltigen Verteidigungswerkes zum Schutze unserer Heimat. Heute werden immer wieder, teilweise von Vereinen wie der Schützenkompanie, Grabungen und Renovierungen durchgeführt und Verschiedenes wieder freigelegt. (Quelle: Sigrun Bölderl, „Scharnitz von A-Z“) Die Gemeinde hat in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Scharnitz im Sommer 2004, anlässlich des 400. Geburtstages von Claudia von Medici, der Namensgeberin der Festung, dieses großartigen Bauwerk gewürdigt. Die nächsten Jahre werden hoffentlich eine Restaurierung der Ruinen ermöglichen. |